Nulleinspeisung bei mehreren Wechselrichtern: Solarstrom mit Smart Micro Solar effizient regeln
Kurzfassung:
Immer mehr Betreiber von Balkonkraftwerken möchten Solarstrom effizient nutzen, ohne dabei überschüssige Energie ins öffentliche Netz einzuspeisen. Besonders bei der Nutzung von mehreren Wechselrichtern – z. B. zwei Hoymiles WR wie HM-600 oder HM-300 – stellt sich die Frage, wie Nulleinspeisung technisch zuverlässig realisiert werden kann. In Kombination mit Smart Micro Solar, kompatible Wechselrichter, kompatiblem Smart Meter und cleverer Regelung wird dieses Ziel möglich. Dieser Artikel zeigt dir Schritt für Schritt, wie du dein System so steuerst, dass kein Strom mehr ans Netz eingespeist wird – fundiert, praxisnah und mit vielen Tipps.
1. Was bedeutet Nulleinspeisung – und warum ist sie so wichtig?
Nulleinspeisung bedeutet, dass kein Strom aus deiner Solaranlage ins öffentliche Netz eingespeist wird. Stattdessen wird der erzeugte Solarstrom direkt im Haushalt verbraucht – ein Prinzip, das auf Eigenverbrauch optimiert ist. Besonders in Haushalten mit mehreren Wechselrichtern ist diese Strategie wichtig, um die technischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen des Netzbetreibers einzuhalten.
Für viele Nutzer eines Balkonkraftwerks ist Nulleinspeisung ein Mittel zur effizienten Nutzung des erzeugten Stroms. Damit lässt sich der eigene Strombedarf decken, Stromkosten senken und eine Überspeisung ins Netz verhindern.
2. Wie funktioniert die Nulleinspeisung mit mehreren Wechselrichtern?
Wenn mehrere Wechselrichter – zum Beispiel ein Hoymiles HM-800, ein HMS-400 und ein HM-400 – über eine OpenDTU verbunden sind, läuft die Nulleinspeisung anteilig-prozentual ab.
Erkennt das Smart Micro Solar einen Drosselungsbedarf, wird dieser proportional auf die Wechselrichter aufgeteilt.
Beispiel:
Müssen insgesamt 800 W gedrosselt werden, verteilt sich die Begrenzung entsprechend der Maximalleistung:
- HM-800 → 400 W Drosselung
- HMS-400 → 200 W Drosselung
- HM-400 → 200 W Drosselung
Die gesamte Einspeiseleistung wird damit dynamisch reduziert, und die Nulleinspeisung funktioniert sauber, auch mit mehreren Geräten im Verbund.
3. Warum ist die Kombination mehrerer WR (z. B. ein Hoymiles, ein APsystems) eine Herausforderung?
Die Kombination aus zwei Wechselrichtern führt schnell zu einer höheren Gesamtleistung. Ohne Regelung würde ein erheblicher Teil des Stroms ins öffentliche Netz eingespeist werden. Um das zu verhindern, braucht es ein abgestimmtes System, das alle Wechselrichter gleichzeitig regelt.
Problematisch ist, dass jeder Wechselrichter für sich arbeitet. Eine übergeordnete Steuerung (z. B. via OpenDTU) wie Smart Micro Solar ist notwendig, um die Leistung dynamisch an den Strombedarf im Haushalt anzupassen. Nur so lässt sich Nulleinspeisung technisch sicherstellen.
4. Welche Rolle spielt OpenDTU bei der Nulleinspeisung?
OpenDTU ist eine Open-Source-Firmware zur Fernsteuerung und Überwachung von Hoymiles Wechselrichter. In Verbindung mit einem ESP32-Modul lässt sich damit die Ausgangsleistung der Wechselrichter in Echtzeit anpassen.
OpenDTU reduziert die Ausgangsleistung der Wechselrichter, wenn gerade weniger Strom im Haushalt genutzt wird – das ist die Basis für effiziente Nulleinspeisung.
5. Wie hilft Smart Micro Solar bei der dynamischen Leistungsregelung?
Smart Micro Solar ist ein leistungsfähiges Regelungssystem, das speziell für die Nulleinspeisung mit mehreren Wechselrichtern entwickelt wurde. Es analysiert kontinuierlich den Verbrauch im Haushalt und regelt alle WR in Abhängigkeit vom aktuellen Bedarf.
In Kombination mit OpenDTU oder oder direkt per WLAN bei Wechselrichterin mit integriertem Datenlogger kann Smart Micro Solar selbst mehrere Wechselrichter synchron regeln. Damit wird sichergestellt, dass niemals mehr Strom erzeugt wird, als gerade benötigt wird. Die intelligente Steuerung sorgt zudem für eine besonders effiziente Nutzung des erzeugten Solarstroms – ideal für größere Balkonkraftwerke mit zwei oder mehreren Wechselrichter.
6. Wie lässt sich ein Smart Meter für Echtzeitverbrauch integrieren?
Ein Smart Meter liefert präzise Daten über den aktuellen Verbrauch im Haushalt – idealerweise auf Sekundenbasis. Diese Daten sind essenziell für eine funktionierende Nulleinspeisung, da sie den Regelsystemen zeigen, wie viel Strom gerade eingespeist werden darf oder eben nicht.
Der Smart Meter wird an den Smart Micro Solar angebunden. Alternativ lässt sich ein Shelly 3EM nutzen, der ebenfalls 3 Phasen separat misst und die Daten ins Netzwerk gibt. Für einfachere Setups reicht manchmal auch ein IR-Lesekopf, der die Werte eines digitalen Zählers ausliest.
7. Wie kann man Shelly 3EM oder einen IR-Lesekopf zur Verbrauchserfassung nutzen?
Der Shelly 3EM misst den Strom im Haushalt auf drei Phasen und gibt die Daten über WLAN weiter – ideal für komplexe Setups mit mehreren Wechselrichtern. In Kombination mit OpenDTU kann so eine fein abgestimmte Regelung stattfinden, die den erzeugten Solarstrom exakt dem Verbrauch anpasst.
8. Fazit: So realisierst du eine effiziente Nulleinspeisung mit mehreren Wechselrichtern
Wenn du ein größeres Balkonkraftwerk mit mehreren Wechselrichtern betreiben möchtest, führt an einer intelligenten Nulleinspeisung kein Weg vorbei. Mit den richtigen Tools und Systemen ist das auch für Privatanwender gut realisierbar.
Wichtigste Punkte im Überblick:
- Nulleinspeisung verhindert, dass Strom ins öffentliche Netz geleitet wird – rechtlich oft gefordert.
- Mit mehreren Wechselrichtern (z. B. zwei Hoymiles WR + APsystems EZ1-M) braucht es eine zentrale Steuerung.
- Smart Micro Solar regelt alle Wechselrichter dynamisch und zentral auf Basis des Verbrauchs.
- Smart Meter wie Shelly 3EM oder IR-Lesekopf liefern Verbrauchsdaten für die Regelung.